TCM & Manualtherapie

Körper, Seele und Umwelt als Einheit betrachten.

Die Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM, pflegt einen eigenen Blick auf den Menschen. Er wird als Ganzes erfasst, körperlich wie seelisch, und als Teil seiner Umwelt verstanden. Folglich wird auch eine Erkrankung als Zusammenspiel aus objektiven Befunden (Puls- und Zungendiagnose, Farbe der Haut, Stuhl- und Harnuntersuchungen) und subjektivem Befinden gesehen.

Selbst wende ich die meisten Methoden der TCM sehr gerne in meiner Praxis an. Den Menschen als Ganzes zu betrachten, entspricht auch vollends meinem eigenen Beratungsansatz. Einen Teil meiner diplomierten TCM-Ausbildung absolvierte ich in China, was mein eigenes Erfahren der Sichtweise und Wirkung der TCM zusätzlich vertieft hat.

Die 5 Säulen der TCM.

In der TCM werden die fünf Behandlungsverfahren auch als Säulen bezeichnet. Sie können einzeln oder kombiniert eingesetzt werden.

Säule 1: Akupunktur, Akupressur, Moxibustion, Schröpfen

Säule 2: Arzneimittel/Kräutermedizin

Säule 3: Koordinationsübungen (Qigong und Taiji)

Säule 4: Manualtherapie

Säule 5: Ernährung

Säule 1: Akupunktur, Akupressur, Moxibustion, Schröpfen

Bei der Akupunktur als bekannteste und am weitesten verbreitete Behandlungsmethode der TCM werden bestimmte Punkte des menschlichen Körpers mit Akupunkturnadeln stimuliert. Das dient dazu, die Lebensenergie – das Qi – zu beeinflussen, das nach chinesischer Vorstellung bei einer Krankheit oder bei Beschwerden gestört ist. Durch die Nadeln wird die Störung aufgehoben, sodass das Qi wieder harmonisch fließen kann.

Bei der Akupressur werden bestimmte Punkte massiert, gedrückt oder mittels eines Meridianstabes die Körpermeridiane nachgezogen.

Während einer Moxibustion werden Akupunkturpunkte durch Erwärmen stimuliert. Dabei verwende ich getrocknetes Beifußkraut, das über der Haut erwärmt wird. Diese Methode wird vorwiegend bei Erkrankungen verwendet, die kältebedingt entstanden.

Das Schröpfen ist eine uralte Reiztherapie und zählt zu den ausleitenden Verfahren. Bei dieser Methode werden mehrere kleine, glockenförmige Kuppeln, in denen ein Vakuum erzeugt wird, auf dem Rücken aufgesetzt. Auch eine Schröpfmassage ist bei einem übersäuertem Gewebe und Körper sehr hilfreich.

Säule 2: Arzneimittel/Kräutermedizin

Pflanzenheilkunde ist ein wichtiger Therapiepfeiler der Traditionellen Chinesischen Medizin. Wobei sie auch in der Gesundheitslehre nach Sebastian Kneipp und in der Ayurvedischen Medizin eine wesentliche Rolle spielt. Das Wissen um die Wirkung von Heilkräutern ist Jahrhunderte alt – in China gilt die Wirksamkeit der Pflanzentherapie deshalb als bewiesen.

In der TCM  werden vorwiegend Heilpflanzen zur Therapie eingesetzt – Blätter, Blüten, Wurzeln oder Rinden. Die Heilkräuter unterscheidet man nach speziellen Kriterien. Zum Beispiel nach Geschmack, thermischen Eigenschaften, Organbezug oder Wirkung. Sie werden zur Vorbeugung von Krankheiten (etwa Ginseng zur Stärkung) sowie bei akuten und chronischen Beschwerden eingesetzt.

Die europäische Pflanzenmedizin verwendet oft nur Einzelsubstanzen, zum Beispiel Johanniskraut gegen Depressionen oder Mönchspfeffer gegen das Prämenstruelle Syndrom (PMS). Bei meinen Behandlungen kommen sehr sehr oft Mischungen aus chinesischen und europäischer Pflanzen zum Einsatz. 

Im Rahmen meiner Leistungen arbeite ich eng mit gut ausgebildeten TCM-Ärzten aus China und Europa zusammen.

Säule 3: Qigong und Tai chi

Qigong hat in China viele Anhänger und wird vielerorts praktiziert. Von Sport zu sprechen, würde dem Begriff nicht annähernd gerecht werden. Denn die Kombination aus Atem-, Bewegungs- und Meditationsübungen sind mehr als reine Leibesertüchtigungen. Qigong-Übungen spielen in China eine wichtige Rolle, um die Gesundheit zu pflegen und den Fluß der Lebensenergie zu harmonisieren.

Der Begriff Qigong leitet sich von Qi (Chi) für Lebensenergie und von Gong (Kung) für Üben ab. Die Übungen sind sozusagen Energiearbeit. Anhänger des Qigong sehen darin eine Möglichkeit, Krankheiten abzuwehren und ein langes Leben zu erreichen. 

Wenn ich selbst in China bin, nehme ich täglich und noch vor dem Frühstück an Qigong-Übungen teil. Konzentriert und in ich mich gekehrt, führe ich in der Gruppe langsame, fließende Körperbewegungen aus  – fast wie in Zeitlupe.

Die sanften Qigong-Übungen erfordern keine besondere Kraftanstrengung und sind in jedem Alter möglich.

Als begleitende Therapie sind sie zum Beispiel empfehlenswert bei:

  • Rückenschmerzen, Haltungsschäden, Gelenkproblemen
  • Stress, Schlafstörungen, Müdigkeit, und stressbedingten Störungen wie Kopfschmerzen, Reizmagen, Reizdarm
  • Bluthochdruck und Kreislaufproblemen
  • zur Gesunderhaltung im Alter
  • in den Wechseljahren zum körperlichen und geistigen Ausgleich
  • Krebs und anderen chronischen Krankheiten (hier gibt es eine spezielle Art, Qigong auszuführen )

Im Sinne der TCM  gibt es eine Reihe Übungen, die direkt auf einzelne Leitbahnen (zum Beispiel Gallenblasenmeridian, Lungenmedidian oder Blase-Niere-Meridian) abzielen und so bei ganz speziellen Beschwerden angewendet werden. Ich kombiniere diese auch sehr oft mit Yoga-Techniken, da diese Methoden stimmig zusammenpassen.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind bei Qigong nicht bekannt. Die Übungen ersetzen keine medizinische Behandlung, können jedoch auch bei bestehenden Erkrankungen durchgeführt werden, um eine Therapie zu unterstützen.

Eingesetzt wird Qigong als begleitende Maßnahme unter anderem in der Schmerztherapie, in der Krebsbehandlung, bei Burnout sowie in der Rehabilitation nach schweren Erkrankungen.  In diesen Fällen sollten Betroffene mit dem Arzt Rücksprache halten.

Mehr zu Qigong finden Sie bei den von mir angebotenen Trainings & Vorträgen.

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Säule 4: Manaualtherapie

Im Gegensatz zu Akupunktur und Moxibustion werden bei dieser Massagetherapie nicht nur Punkte, sondern ganze Energiemeridiane behandelt. Damit wird die Energie des ganzen Körpers in Bewegung gebracht. Darüber hinaus sind auch die Weichteile wie Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke miteinbezogen.

Auch chiropraktische Eingriffe, Hilfestellung zur Wiedergewinnung der Beweglichkeit (Mobilisation) sind Teil der Massage. Neben passiven Maßnahmen zur Steigerung der Beweglichkeit gehört auch die aktive Bewegungstherapie dazu.

Es gilt Verspannungen von Körper und Seele sowie Energieblockaden zu lösen, den Atem zu harmonisieren, den Geist klar und den Körper wieder beweglich zu machen. Dabei kommen sehr oft osteopatische Anwendungen zum Einsatz, abgerundet mit einer Dorn-Breuss-Massage.

Säule 5: Ernährung

In der Ganzheit liegt die Kraft: In der Fünf-Elemente-Ernährung wird das Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin auf Lebensmittel, Zubereitungsarten und Essgewohnheiten umgelegt. Ziel ist es, die Lebensenergie zu erhalten und in Fluss zu bringen.

In meinen Ernährungsberatungen kombiniere ich sehr gerne TCM mit einheimischer Kost und Zubereitung.

Eine Ernährung auf Basis der traditionell chinesischen Medizin ist:

  • eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit wichtigen Grundprinzipien.
  • eine Ernährungsweise, deren Ziel eine ganzheitliche Gesundheit für Körper und Geist ist.
  • eine Ernährungsweise, die bewusst ökologisch angebaute Lebensmittel aus der Region bevorzugt.

Die TCM-Ernährungsweise soll somit nicht allein die Gesundheit des Körpers fördern, sondern auch das Wohlbefinden steigern und somit zur seelischen Ausgeglichenheit. beitragen Dieses Ziel wird durch das Prinzip der Fünf-Elemente-Küche sowie deren korrekter Umsetzung gewährleistet.

Ganz wichtig: Welcher Konstitutionstyp sind Sie?

In der TCM wird zwischen verschiedenen Konstitutionstypen unterschieden. Weil Menschen unterschiedlich veranlagt sind, und sich dementsprechend ernähern sollten. Anders gesagt: Was einem gut tut, hängt von der eigenen Konstitution ab. Das ist nicht nur für die Ernährung relevant, sondern auch für weitere Bereiche des Lebens.

Für die Bestimmung des Konstitutionstyps gilt es herauszufinden, ob Yin oder Yang überwiegt und welchem der fünf Elemente ein Mensch entspricht: Holz, Feuer, Erde, Metall oder Wasser.

Welches Element dominiert, ist beispielsweise aus dem Geburtsdatum ableitbar. Die TCM versucht nun durch Zuteilung der Lebensmittel zu bestimmten Elementen ein Gleichgewicht der Ernährung herzustellen. Dabei erfolgt eine Unterscheidung in wärmende und kühlende Lebensmittel, deren Konsum sowohl auf den eigenen Typ als auch auf die Jahreszeit abzustimmen ist. So empfiehlt sich in der Sommerzeit der Genuss kühlender Speisen, während in der kalten Jahreszeit Lebensmittel mit wärmender Wirkung auf den Körper die Abwehrkräfte unterstützen.

Das fördert die Gesundheit und beugt Krankheiten vor. Dabei geht es um die Balance innerer und äußerer Einflüsse durch eine auf den individuellen Konstitutionstyp abgestimmte Ernährung.

Die Ernährungslehre spiegelt dabei die generelle Philosophie der TCM wider. Die Lehre der fünf Elemente ergänzt diese Philosophie.

Zu und in allen diesen Dingen berate ich Sie umfassend und gerne.

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